In der Wochenendausgabe der HAZ bin ich über einen spannenden Artikel gestolpert. Anlässlich der Premiere seiner Jamaika-Doku wird der ehemalige MBT-Azubi und jetzt Filmemacher Gian Luca Kropp portraitiert.
Doch lest selbst:
Filmen auf dem Skateboard: Gian Luca Kropp zeigt Reise-Doku im Apollo
Der
Hannoveraner Gian Luca Kropp hat seine Kamera immer dabei. Er dreht auf
Reisen, mit Skatern, Rappern und Models. Am 1. November ist seine
Jamaika-Dokumentation im Apollo-Kino zu sehen.
Gian Luca Kropp ist mit dem Skateboard gekommen. Es lehnt im Café an der Wand. Er habe dem Skaten viel zu verdanken, sagt er. „Wer Skateboard fährt und ständig neue Tricks übt, braucht Geduld. Das hilft mir auch im Job.“
Seitdem
er mit 15 Jahren ein Schulpraktikum bei einem Kameramann gemacht hat,
dreht der 23-jährige Hannoveraner Filme – und das überall. Die ersten
Filme entstanden auf der Halfpipe. Heute klettert er nachts für
Musikvideos auf Parkhäuser in Laatzen, er lässt sich von Sportlern auf der Parkour-Anlage in Garbsen die neusten Tricks zeigen, filmt ausgefallene Modekollektionen, und auch auf seinen Reisen ist die Kamera immer mit dabei.
Dokumentation über Jamaika
Im August 2018 ist er für ein paar Tage nach Jamaika
geflogen – eigentlich zum Urlaub machen und Entspannen. Doch irgendwie
war das nicht genug. „Ich wollte wissen, wie die Menschen dort leben,
wie ihre Kultur aussieht“, sagt er. Deshalb hat sich Kropp
auf die Suche nach Antworten gemacht: Er hat einen
Hängematten-Produzenten getroffen und mit Einheimischen am Strand bei
Lagerfeuer Musik gemacht, über Religion und Geschichte diskutiert.
Daraus
ist die rund 30-minütige Dokumentation „Skin, Flesh & Bones“
entstanden. Sie ist am 1. November um 17 Uhr im Apollo-Kino in Linden zu
sehen. Auch eine DVD ist geplant.
„Ich brauche immer wieder ein neues Ziel, eine neue Vision“, sagt Kropp.
Wie viele Ideen in seinem Kopf sind, wird im Gespräch immer wieder
deutlich. Dann zeigt er auf seinem Smartphone Videosequenzen von
spektakulären Sprüngen auf der Halfpipe und von Drohnenflügen über
einsamen Stränden.
KroppFaktor Films hat er seine Firma genannt, mit der er sich im August 2017 selbstständig gemacht hat. Er dreht für den Norddeutschen Rundfunk, die Deutsche Welle,
filmt Hochzeiten und arbeitet mit Musikern, wie dem Rapper Jubin und
lokalen Firmen wir dem hannoverschen Lautsprecher-Hersteller Coda Audio International zusammen.
Skateboard und Kamera: Diese Ausrüstung hat Filmemacher Gian Luca Kropp immer dabei.
Quelle: Jan-Christian Nasemann
Arbeiten als Autodidakt
In
der wenigen Zeit, die bleibt, arbeitet er an privaten Projekten – oft
in Nachtschichten. „Ich liebe es, mich in Dinge hineinzustürzen“, sagt Kropp. Wenn er sich eine neue Kamera
zulege, probiere er so lange herum, bis er alles verstanden hat. Auch
die Arbeit mit einer Drohne hat er sich selbst beigebracht.
„Als
Skater muss man sich auch immer wieder mit den gleichen kleinen
Problemen auseinandersetzen“, sagt der Hannoveraner, der mit zehn Jahren
das erste Mal auf einem Board stand. „Skateboarder merken schnell, dass
man Dinge schaffen kann, wenn man nur dranbleibt.“ Seine erste eigene
Dokumentation hat Kropp 2017 über den 2er Skaterpark in der Fössestraße gedreht. Sie heißt „The 2er Dimension – a documentary“.
Eine Pause gibt es für den Filmemacher nach der Premiere seiner zweiten Dokumentation nicht. „Dann reise ich nach New York“, sagt er. Gemeinsam mit der Laatzener Designerin Julia Luedtke
hat er einen Fashionfilm für ihre neueste Kollektion gedreht. Damit
könnte er bei einem Festival einen Preis gewinnen. „Es bleibt also
spannend“, sagt der Filmemacher.
Für den Rückweg nimmt er wieder das Skateboard. Das gehe schneller.
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